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Wintertauglicher Kastenwagen

Wer schon einmal mit seinem Wohnmobil im Winter in Schnee und Eiseskälte war, der kennt womöglich die Tücken, die im Detail liegen, bei Winterfest und Wintertauglich.

Das Womo in Kastenwagenausbauform – in bezahlbarer Form für vier – scheint diesbezüglich noch mehr ein Problem zu sein, zumindest suggeriert das ein Artikel in der aktuellen Promobil (5/2021). Ist ja auch irgendwie logisch, Dämmung und Wärmeverteilung dürfte ungleich schwieriger als im “echten” Wohnmobil zu realisieren sein.

Weinsberg ist in 2019 mit dem Carabus 600MQH wohl so ein Kunststück gelungen. Die große Dachhaube hat allerdings auch ihren Preis, in Form von stolzen 3,08 Meter Aufbauhöhe. Mein “normales” Wohnmobil hat 3,20 Meter, ist also kaum höher.

Promobil hat ein solches Mobil zum Dauertest erhalten und was ich besonders lustig finde (das ist allerdings ein Insider), es gibt Probleme mit dem Lattenrost, die Latten sind so dünn, daß sie brechen, wenn man sich darauf kniet, also nicht auf die Latten, sondern auf die Matratze.

Die Vor und Nachteile, die der Test ergeben hat und jeden solchen Test abschließen führe ich nun nicht alle auf, aber was besonders auffällt, es wird ein Kompressorkühlschrank verwendet, der wohl ab und an deutlich klappert und die Autarkie einschränkt, weil der Kompressor Strom benötigt, um seine Arbeit zu tun. (–>). Generell wird u.a. die schlechte Auslieferungsqualität bemängelt und daß während des Tests wohl einiges nicht standgehalten hat (zerschnittene Polsterbezüge durch Metallkanten…).

Für knapp 50.000 Euro kann man wahrscheinlich nicht mehr verlangen?!

Caravan Salon 2010 Düsseldorf die dritte

Das war eine Nacht. Alles andere als erholsam, denn sowohl bis spät abends als auch bereits früh morgens flogen die dicken Jumbos eine Handbreit über dem Wohnmobil hinweg, vermutlich hatte ich genau in der Haupteinflugschneise zum Düsseldorfer Flughafen geparkt.

Morgens dann, nach Katzenwäsche mit wenig Wasser und ohne Kaffee, ging es zum Caravan Center, wo ein Frühstückservice wartete. Endlich Kaffee.

Die Toiletten waren übrigens nur für geruchsunempfindliche Menschen zumutbar, alle anderen naja.

Anschließend die Frage, wie kommt man denn nun zur Messe? Ach, besser den Bus nehmen, alle Busse führen zur Messe. In dem Fall wohl zum Nordeingang, wenn ich mich recht erinner.

Karten kaufen und dann noch zwanzig Minuten warten, in einer großen Wartehalle vor dem eigentlichen Eingang.

09.50. Es kann losgehen. Caravan Salon, ich komme.

Die erste Halle, voller Hymer, einer schöner, größer, teurer als der andere. Natürlich auch die neue B-Klasse. Aber reinschauen nur mit Standpersonal, also weiterziehen.

Eine der Stationen, die geplant waren, sind die neuen Weinsberg Alkoven Billigmobile, die auf den Namen AL getauft wurden und dem Slogan Simply you folgen. Vom Preis her sind sie eine echte Alternative. Jedoch ist die Zulassung im Fahrbetrieb für das kleine Modell mit vier Personen etwas knapp bemessen. Die anderen beiden Modelle chauffieren wie üblich sechs Personen, sind aber mit 743 cm schon ziemlich groß. Meine 620 cm-Klasse vermisse ich irgendwie.

Im Innenraum sind wie integrierttypisch die Vordersitze als Drehsitze ausgeführt. Dreht man sie, landet man an einem recht klein gehaltenen Tisch, den man einklappen kann, um mit den gegenübersitzenden Sitzen eine Schlafgelegenheit zu bauen. Durch den Wegfall der feststehenden, rückwärts gerichteten beiden Sitze, ist das Fahrzeug auf knapp sechs Meter geschrumpft.

Im besichtigten Modell (AL 600 MG?) irgendwie ganz übel ist jedoch, daß bei ausgeklapptem Tisch die Leiter für den Alkoven nicht mehr anzubringen ist. Der Platz reicht nicht. Auf Nachfrage wurde das auch bestätigt.

Das würde also bedeuten, jeden Abend den Tisch leerräumen, abbauen und dann kann man erst schlafen gehen. Ziemlich unpraktisch.

Jedoch ist im Prospekt zu sehen, daß es scheinbar doch geht, der Tisch scheint etwas kürzer zu sein im Bild. Seltsam, seltsam.

Weiteres Problem ist die Fahrbereitschaft im Notfalle. Entweder muß man abends wenigstens den Fahrersitz wieder in die Fahrposition drehen, oder man verliert möglicherweise kostbare Zeit. Sicherlich ein Kriterium für den sicherheitsbewußten Wohnmobilisten, aber im Normalfalle wohl eher kein Thema.

In dem kleinen Modell und in einer Variante des größeren gibt es hinten keine Stockbetten mehr, sondern ein 130 cm bzw. 140 cm. breites Einzelbett. Das freut das größere Kind, aber dafür entfällt die praktische Staufläche im zweiten Bett über der Garage.

Das Äußere in Orange mit Grau wirkt gefällig und vor allem wird auf die unsäglichen Plastikteile rund um Alkoven und Rückseite verzichtet.

An Paketen gibt es wie bei vielen anderen Herstellern auch, das Fiat (Basisfahrzeug) Paket mit manueller Klimaanlage, Tempomat und anderen Kleinigkeiten, die das Leben erleichtern bzw. sichern im Ernstfall (z.B. Beifahrerairbag). (Interessant nur die unterschiedliche Preisung des Basispakets bei den verschiedenen Herstellern.)

Dann gibt es noch das Weinsberg Smartpaket, das für den eingefleischten Wintercamper unbedingt erforderlich ist, nicht zuletzt wegen des dann isolierten und beheizten Abwassertanks.

Im Inneren kann man zwischen zwei Stoffen wählen, zum einen Bliss, ein Braune-Streifenmotiv und Luck, so eine Art stilisiertes Blümchenmuster. Im Bild ist die Variante Bliss zu sehen.

Natürlich gibt es noch diverse Sonderausstattungen. Ab 36.990 Euro ist man dabei (Preisliste 2010/2011).

Das relativ geräumige Bad mit drehbarem Toilettensitz, ich finde ja die festeingebaute Toilettenbank besser, wer weiß, wie lange die Dichtungen halten…Aber das ist letztlich Geschmackssache.

Das war nun ein kurzer Bericht zur neuen Weinsberg AL-Klasse. SIMPL(IF)Y YOU!. In der Tat.

Alle Bilder Weinsberg

tbc.